Der Willkür von Banken und Ämtern ist man scheinbar machtlos ausgeliefert. Doch die alte Dame in diesem Witz des Tages bekämpft Feuer mit Feuer – und es ist großartig!
Sehr geehrter Herr Filialleiter,
ich schreibe Ihnen, um mich dafür zu bedanken, dass Sie den Check platzen ließen, mit dem ich letzten Monat meine Klempnerrechnung bezahlen wollte.
Nach meinen Berechnungen sind genau drei Nanosekunden vergangen, zwischen dem Einreichen des Checks und der Ankunft meiner monatlichen Rente auf dem Konto, die den Check hätte decken können.
Ich beziehe mich, wie Sie sicher wissen, auf die monatliche Zahlung, die nunmehr seit 21 Jahren ohne Unterbrechung pünktlich auf meinem Konto eingeht. Sie werden wahrscheinlich von Ihrem Institut dafür belobigt werden, dass Sie zielsicher dieses Zeitfenster nutzen konnten, um mir eine Strafzahlung über 30 € aufzubürden, für all die Unannehmlichkeiten, die ich Ihrem Institut zugemutet habe.
Meine Dankbarkeit basiert nun darauf, dass diese Methoden mich dazu angeregt haben, meine eigenen finanziellen Vorgehensweisen zu überdenken. Ich habe festgestellt, dass ich bei jedem Kontaktversuch mit einem der Ihren mit der unpersönlichen, überteuerten, automatischen, gesichtslosen Telefonannahme konfrontiert wurde. Von nun an werde ich – genau wie Sie – darauf bestehen, nur noch mit Menschen aus Fleisch und Blut zu reden. Meine Kredit- und Hypothekenrückzahlungen werden also von jetzt an nicht mehr automatisch überwiesen, sondern per Check persönlich und vertraulich an einen ihrer Mitarbeiter überreicht werden, den Sie auswählen können. Beachten Sie, dass es ein Verstoß gegen das Briefgeheimnis wäre, einen anderen Mitarbeiter damit zu betrauen.
Anbei finden Sie ein Kontraktformular, dass der entsprechende Mitarbeiter bitte in Blockbuchstaben ausfüllt. Es tut mir leid, dass dies 8 Seiten lang ist. Aber um zu gewährleisten, dass ich genauso viel über ihn weiß, wie Ihre Bank über mich weiß, ist das unumgänglich. Bitte beachten Sie, dass jede Kopie, z.B. die Geburtsurkunde, von autorisierten Behörden beglaubigt sein muss. Außerdem muss selbstverständlich die finanzielle Selbstauskunft mit entsprechenden Dokumenten belegt werden.
Zu gegebener Zeit werde ich Ihrem Mitarbeiter eine PIN zukommen lassen, die er/sie bei jedem Kontakt angeben muss. Diese kann nicht kürzer als 28 Zeichen sein, denn das ist die Zahl der Tastenbenutzungen, die ich tätigen muss, um Ihre telefonische Kontoauskunft nutzen zu können. Wie heißt es so schön? Imitation ist die aufrichtigste Form der Schmeichelei.
Ferner werden Sie ab sofort bei jedem telefonischen Kontakt ihrerseits ein Menü vorfinden, in dem Sie aus folgenden Optionen wählen können:
1. Einen persönlichen Termin ausmachen
2. Eine fehlende Zahlung besprechen
3. Den Anruf ins Wohnzimmer transferieren, Gesetz dem Fall, ich befinde mich dort
4. siehe Punkt 3, aber im Schlafzimmer
5. siehe Punkt 3, aber auf der Toilette (erfordert längere Wartezeiten)
6. siehe Punkt 3, aber Umleitung aufs Handy
7. Eine Nachricht auf dem Computer hinterlassen. Hierfür ist ein Passwort nötig, dass Ihnen nach Aushändigung des Vertrages mitgeteilt wird
8. Zurück zum Hauptmenü, um 1-7 nochmal zu hören
9. Generelle Beschwerden oder Anmerkungen. Hierfür werden Sie auf den Anrufbeantworter umgeleitet. Die verlängerte Wartezeit wird durch aufmunternde Musik untermalt.
Bedauerlicherweise, allerdings wieder ganz nach Ihrem eigenen Schema, muss ich Ihnen für die Einrichtung der o.g. Verfahrensweise eine Gebühr i.H.v. 50 Euro berechnen. Bitte um Überweisung am nächsten Werktag.
Ich wünsche Ihnen besinnliche Feiertage und ein frohes neues Jahr.
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