Schon in der Schule warnen Aufklärungskampagnen vor der Gefährlichkeit von Drogen. Trotzdem geraten stets neue Opfer in den Teufelskreis der Sucht. Vor allem junge Menschen ohne Lebenserfahrung unterschätzen die schleichende Abhängigkeit, die Rauschmittel so gefährlich macht. Dazu zählen auch Brent und Ashley Walker aus den Vereinigten Staaten.
Brent konsumierte schon in jungen Jahren viele Drogen. Bereits als Neunjähriger stahl er von seinen Eltern Zigaretten, mit zwölf Jahren rauchte er Cannabis und drei Jahre später nahm er das erste Mal LSD und Ecstasy. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder verkaufte er als Erwachsener selbst Drogen.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt beherrschten Rauschmittel sein Leben völlig. Nachdem sein Bruder unter Drogeneinfluss einen Autounfall gehabt hatte und gestorben war, beschleunigte sich Brents Abstieg in die Niederungen eines Lebens in Abhängigkeit:
„Da habe ich zum ersten Mal Crystal Meth konsumiert, aber das verstärkte nur meine Sucht. Ich wusste nicht, wie ich mit dem Tod meines Bruders umgehen sollte. Ich war noch zu jung“, erklärt Brent.
Im Jahr 2010 lernte er Ashley kennen, der er Cannabis verkaufte. Die beiden wurden schließlich ein Paar, das sich aber häufig trennte und wieder versöhnte – die Sucht belastete ihre Beziehung schwer.
„Es war sehr anstrengend, wie auf einer Achterbahn. Wenn er einige Tage keine Drogen nahm und deren Wirkung nachließ, wurde er wieder er selbst. Traf er sich mit seinen alten Freunden, war er ein ganz anderer Mensch“, erzählt Ashley.
Hinzu kommt, dass Brent mehrfach unter anderem wegen Drogenhandels im Gefängnis saß und Ashley eine Entzugsklinik besuchte – leider nur mit kurzfristigem Erfolg. Bald darauf hatte sie einen Rückfall.
Ende 2016 war schließlich der Augenblick gekommen, an dem sich alles änderte. Brent und Ashley fanden die Kraft, ihr Leben völlig umzustellen. Zu Silvester gelobten beide, nie wieder Drogen zu nehmen.
„Wir trafen die Entscheidung, alles aus unserem Leben zu entfernen, das mit Rauschmitteln zu tun hatte. Das bedeutete auch, alte Freundschaften zu beenden und neue zu schließen. Viele Drogensüchtige stehen nämlich vor dem Problem, mit alten Freunden noch ‚ein letztes Mal‘ etwas einzunehmen, nur um dann wieder zurückzufallen. Wir mussten den Kontakt mit diesen Leuten abbrechen.“
Das Paar setzte sich kleine Ziele, um in ein neues Leben zu finden. Zum Beispiel wollten sie heiraten, falls sie dreißig Tage völlig ohne Rauschmittel auskamen – sie heirateten. Brent holte seinen Sekundarschulabschluss nach und Ashley nahm wieder Kontakt mit ihrer Familie auf. Trotz etlicher Schwierigkeiten haben sich die beiden durchgebissen und viele Erfolge gefeiert.
Um andere Abhängige zu einem suchtfreien Leben zu ermutigen, hat das glückliche Paar wenige Monate vor seinem dritten Jahrestag ein Vorher-nachher-Bild auf Facebook veröffentlicht, das die beiden inmitten ihrer Sucht im Dezember 2016 und danach, im Juli dieses Jahres, zeigt.
Dieses Foto erregte viel Aufmerksamkeit. Über 200.000 Facebook-Nutzer reagierten mit „Gefällt mir“ oder anderen positiven Emoticons.
Diese positive Resonanz ist überwältigend und zeigt, dass Vorbilder wie Brent und Ashley viele andere Menschen dazu inspirieren können, das eigene Leben umzustellen. Drogenabhängigkeit ist kein unabänderliches Schicksal, wie das glückliche Ehepaar bewiesen hat.