Es gibt Menschen, die haben den sprichwörtlichen „grünen Daumen“: Jede Pflanze in ihrer Obhut wächst, gedeiht und blüht aufs Prächtigste. Ihr Zuhause wirkt wie ein gut geführtes Gewächshaus. Jeder noch so zarte Ableger sprießt in ihren Händen zu einem kräftigen Baum heran. Alles duftet.
Und dann gibt es die normalsterblichen Kandidaten, die beim Nachhausekommen froh sind, dass ihr Ficus einmal kein braunes Blatt entwickelt hat. Die ihre Topfrosen liebevoll in eigens herbeigeschaffter Rosenerde ansetzen, nur um festzustellen, dass diese bereits voller Mückenlarven war, welche die Rose von innen her auffressen, und dass einem jetzt in der ganzen Wohnung winzige Trauermücken um die Nase schwirren.
Umso mehr freut man sich daher, wenn eine Pflanze immer grün und gesund aussieht. Endlich einmal ein grüner Mitbewohner, der sich bei einem wohlfühlt!
So ähnlich muss sich Caelie Wilkes aus Kalifornien (USA) gefühlt haben, als ihre hübsche Sukkulente über zwei ganze Jahre saftig und schön aussah. „Ich war so stolz auf meine Pflanze. Sie war üppig, hatte eine wunderschöne Farbe – die perfekte Pflanze“, erzählt Caelie.
Sie hatte einen Gießplan für ihre Sukkulente. Wenn jemand anderes sie außerhalb des Planes gießen wollte, stellte Caelie sich schützend vor ihren erbsengrünen Freund. Regelmäßig wischte sie liebevoll die Blätter sauber.
Bis nach zwei schönen gemeinsamen Jahren schließlich der Tag kam, an dem sie ihre Sukkulente umtopfen wollte. Was sie dabei entdeckte, ließ sie mit Fotos an die Öffentlichkeit gehen.
„Ich habe eine Lüge gelebt“, lautet Caelies resigniertes Fazit der Situation – denn ihre Pflanze ist und war die ganze Zeit über aus Plastik.
Sie teilte das Durchlebte mit einer Facebook-Gruppe von Freunden der Topfpflanzenpflege und bekam reichlich Zuspruch, denn sie ist nicht die Erste und sicher auch nicht die Letzte, die gutgläubig eine Plastikpflanze gepflegt hat.
Schade, dass sie auf die Idee mit dem Umtopfen kam – sie hätte noch viele glückliche Jahre als ahnungslose Sukkulentenbesitzerin vor sich haben können.