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Muskulöses 2-Meter-Känguru wird weltbekannt.

Mehr als nur Bizeps

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Eines Tages im Jahr 2006 machte der Australier Chris Barnes während einer Autofahrt eine traurige Entdeckung: Er fand ein totes Känguru am Wegesrand – jedoch war es nicht allein. Was zehn Jahre später geschehen sollte, wäre ihm nie in den Sinn gekommen.

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Das Junge der Kängurumutter lebte noch und Chris nahm es in das Känguru-Schutzgebiet von Alice Springs im australischen Bundesgebiet Northern Territory auf.

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Ins Reservat kommen oft Kängurubabys, weil deren Mütter auf den Straßen Australiens überfahren werden. Aber auch die Tiere im Schutzgebiet bringen eigenen Nachwuchs hervor.

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Chris selbst arbeitet als Leiter des genannten Schutzgebiets. Über zehn Jahre nach der Aufnahme von Roger, so der Name des mutterlosen Kängurus, hat sich dieses stark verändert. Vor allem seine regelmäßige Lieblingsbeschäftigung hat dazu beigetragen.

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„Sein täglicher Trainingsplan besteht aus Kickboxen mit seinen Rivalen und dem Jagen seiner menschlichen Mutter, und das bin ich,“ erklärte Chris. Das ehemalige Kängurubaby ist zu einem richtigen Alphatier herangewachsen, das 89 kg wiegt und über 2 m groß ist.

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„Er wird jeden angreifen, der ihm oder den Weibchen aus seiner Gruppe zu nahe kommt,“ sagt Chris. Und wenn Roger angreift, meint er es ernst. Als Chris einmal von ihm geschlagen wurde, fragte ihn der Arzt, ob er einen Motorradunfall gehabt habe.

Roger zeigt auch mit Vergnügen seine Kraft und Dominanz mithilfe der alltäglichsten Dinge. Weltbekannt wurde das Känguru beispielsweise durch ein Foto, auf dem es einen Metalleimer zerquetscht, und die BBC-Serie „Kangaroo Dundee“. Im Laufe der Jahre kam jedoch auch seine sanfte Seite zum Vorschein.

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Ein Fan von Roger schenkte ihm kurz vor Ostern einen Stoffhasen, den er umarmte. Lange währte seine Zuneigung nicht, weil er gleich darauf den Hasen als Trainingspartner benutzte. Trotz seiner Aggressivität ist Roger Chris’ Kumpel.

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„Roger ist ein wenig wie ein krimineller Sohn; er ist immer aggressiv. Aber Roger ist mein bester Freund und er ist ein Teil von mir, so wie ich hoffe, dass ich ein Teil von ihm bin. Er ist das, worum es in dem Känguru-Schutzgebiet geht“, sagt Chris.

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Mittlerweile ist Roger in die Jahre gekommen und sein Sohn ist das neue Alphatier in der Gruppe. Viel Zeit bleibt Roger nicht mehr, denn er nähert sich der durchschnittlichen Lebenserwartung von Roten Riesenkängurus.

Zu Ehren seiner langen Freundschaft und wegen des gestiegenen internationalen Bekanntheitsgrads, den das Känguru dem Schutzgebiet gebracht hat, möchte Chris ihm ein Denkmal stiften.

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„Ich habe die ganze Zeit mit Roger gelebt. Er ist so athletisch, er ist so ein Rohling, so ein schlimmer Kerl. Andererseits war er so, um seine Herde zu schützen, was größten Respekt verdient.“

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