Für Eltern gibt es wohl kaum eine schlimmere Vorstellung, als ihr Kind in Gefahr zu sehen und ihm nicht helfen zu können. Manchmal bleibt ihnen aber nichts anderes übrig, als auf die Fähigkeiten professioneller Helfer zu vertrauen – egal, wie unerträglich es auch sein mag, nur zusehen und auf das Beste hoffen zu können.
Als der erst 14 Wochen alte Michael Labuschagne aus Bristol in England plötzlich einen Herzstillstand erlitt, wurde für seine Eltern Emma und Stuart der schlimmste aller Alpträume wahr: Ihr Kind rang vor ihren Augen mit dem Tod und sie konnten nichts tun, als hilflos zuzusehen.
Sie brachten Michael sofort ins Krankenhaus, bemerkten aber, dass der Junge Probleme hatte, zu atmen, und immer verzweifelter nach Luft rang. Sie mussten hilflos mitansehen, wie Rettungsärzte um das Leben ihres Babys kämpften. Es glich einem Wunder, dass die Mediziner den Kleinen doch noch retten konnten, denn nur etwa 7 % aller Patienten überleben einen Herzstillstand, der außerhalb eines Krankenhauses und seiner rettenden Einrichtungen geschieht. Allein der Weg ins nächste Krankenhaus raubt meistens zu viel kostbare Zeit, um den Opfern noch helfen zu können.
Doch Michaels Überleben war lediglich eine schwache Erleichterung, denn sein kleiner Körper überstand den Herzstillstand nur, indem er in ein Koma fiel. Die Ärzte konnten Emma und Stuart keine begründeten Hoffnungen machen, dass ihr Sohn zu ihnen zurückkehren würde. Die Chancen standen einfach zu schlecht und die Mediziner bereiteten die Eltern so schonend wie nur möglich darauf vor, mit dem Schlimmsten zu rechnen.
Doch Michael hatte nicht vor, seine Eltern und diese Welt so schnell wieder zu verlassen. Nach 5 langen Tagen im Koma schlug er die Augen auf, sah seinen Vater Stuart neben seinem Bett sitzen und schenkte ihm ein breites, glückliches Lächeln.
Seine Eltern waren natürlich überglücklich und zutiefst erleichtert. Als Michael nun vorsichtig weiter untersucht werden konnte, fanden die Ärzte den Grund für seinen plötzlichen Herzstillstand heraus. An seiner linken Herzklappe hatte sich ein Tumor gebildet, weshalb sein Herz schneller schlug, als es sollte – der Grund für seine beinahe tödlichen Herzprobleme.
Die Mediziner schafften es, dem Baby einen winzigen Herzschrittmacher einzusetzen, der ihn vor weiteren Katastrophen dieser Art schützen soll. Um den Tumor jedoch endgültig zu entfernen, braucht Michael noch die Hilfe der besten, auf die Behandlung von Kleinkindern spezialisierten Herzchirurgen.
Die Behandlung am renommierten Kinderkrankenhaus von Boston in Massachusetts (USA) wird etwa 147.000 Dollar (umgerechnet fast 132.000 Euro) kosten. Stuart und Emma starteten im Oktober 2019 eine Spendenkampagne, um diese Summe aufzutreiben, damit Michael so schnell wie möglich geholfen werden kann. Das Ergebnis gibt allen Grund zur Hoffnung: Bereits jetzt haben hilfsbereite Menschen mehr Geld gespendet, als benötigt wird.
Bleibt zu hoffen, dass Michael die Operationen gut übersteht und bald wieder ganz gesund ist. Aber eine solche Kämpfernatur wie er wird das sicher schaffen.