Diese Geschichte ist erst wenige Wochen alt und hat bereits die Herzen von Millionen gerührt. Denn sie klingt so unglaublich, dass man sie fast für ein Märchen halten könnte.
Unsere Heldin ist Masha. Masha ist eine Langhaarkatze und kommt aus der russischen Stadt Obninsk. Sie lebt dort als Streunerin in einem Apartmentgebäude. Die Anwohner hielten sie schon immer für außergewöhnlich klug, also duldeten und fütterten sie die Katze. Doch nun ist sie der Star der ganzen Stadt.
Es ist ein kalter Januarmorgen im russischen Winter zu Beginn diesen Jahres. Madeschda Machikowa, eine 65-jährige Rentnerin, hört aus dem Treppenhaus ein elendes Jaulen. Sie glaubt es wäre Masha, ihr heimlicher Liebling, die um Hilfe ruft. Ohne zu zögern steigt sie die zugige Treppe hinunter, um der Katze zu Hilfe zu eilen.
Doch irgendetwas stimmt nicht. Das Geräusch klingt eigentlich gar nicht nach einer Katze. Und als sie dann in den Pappkarton blickt, kann sie ihren Augen kaum trauen. Masha liegt seelenruhig da und gibt keinen Ton von sich. Dann der Schock: Die Geräusche kommen von einem Menschenbaby, dass neben der Katze im Karton liegt. Masha hat sich fest an das Kleine herangekuschelt, um es mit ihrem Fell zu wärmen und leckt ihm liebevoll über das Gesicht.
Madeschda ist geschockt und gerührt zugleich. Welcher Unmensch hat hier im kalten Treppenhaus ein hilfloses Baby ausgesetzt? Neben der Kiste steht ein Stapel Windeln und das Baby wirkt zum Glück putzmunter. Doch das ist bei diesen Temperaturen nur dem wundervollen Verhalten von Masha zu verdanken, die sich wie eine Mutter um das Neugeborene kümmert.
Sofort ruft Madeschda einen Krankenwagen, um das ausgesetzte Kind in die richtigen Hände zu bringen. Doch als die Retter das Baby mitnehmen wollen, miaut Masha herzzerreissend. Sie versucht sogar, in den Krankenwagen zu springen, um ihrem Schützling nicht von der Seite zu weichen. Es fällt den Helfern nicht leicht, doch letztlich muss die fürsorgliche Katze dann doch zurückbleiben.
Dem Baby geht es gut, auch wenn bis heute niemand weiß, wer die Eltern sind. Man kann nur hoffen, dass ihre furchtbare Entscheidung ihnen das Gewissen zermartert. Denn wenn Masha nicht sofort in die Mutterrolle geschlüpft wäre, dann hätte der russische Winter dem Neugeborenen keine Chance gelassen. Masha ihrerseits ist die Heldin der ganzen Stadt. Sie kann sich vor Streicheleinheiten und Leckerlis kaum retten.
Und das hat sie sich auch verdient. Wenn nur alle Menschen so viel Anstand hätten, wie diese Katze, wäre schon viel gewonnen.