Es gibt wohl kaum Menschen, die mehr miteinander verbindet als Zwillinge. Geschwister, die sich von Anfang an eine Kindheit teilen, sind etwas ganz Besonderes. Doch sogar unter Zwillingen gibt es solche, die einander im wahrsten Sinne des Wortes extrem nahestehen. Und das kann für sie ein sehr schwieriges Leben bedeuten.
Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
Siamesische Zwillinge sind eineiige Zwillinge, die sich im Uterus so entwickeln, dass sie miteinander verwachsen sind. Drei von zehn siamesischen Zwillingspaaren überleben lange genug, um auf die Welt zu kommen.
Addison und Lilianna gehören zu diesen 30 Prozent. Als ihre Mutter Maggie Altobelli in der 20. Schwangerschaftswoche war, zeigte eine Ultraschalluntersuchung, dass die beiden Babys an ihren Bäuchen miteinander verwachsen waren.
Unter größter Vorsicht wurden die Schwestern am 18. November 2020 per Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Sie verbrachten die ersten 10 Monate ihres Lebens auf der Intensivstation.
Die Schwestern teilten sich eine Leber und ein Zwerchfell, hatten aber jede ein eigenes Herz.
Die Mediziner wollten das Wagnis eingehen und die Schwestern voneinander trennen. Eine hochgefährliche Prozedur. Sie fertigten 3D-Modelle der gemeinsamen Leber an, um die Operation an ihnen zu üben.
Unter der Haut der Zwillinge implantierten sie einen Ball und füllten ihn über die Monate hinweg langsam mit Kochsalzlösung. So dehnte sich die Haut und würde einmal groß genug sein, um beide getrennten Oberkörper bedecken zu können.
Im Oktober 2021 war es schließlich so weit. Die Operation war bis ins kleinste Detail geplant, die Ärzte waren optimistisch. Aber die Eltern Maggie und Dom waren natürlich voller Angst, dass ihre Töchter den schwierigen Eingriff nicht beide überleben würden.
Am 13. Oktober 2021 fand die 10 Stunden dauernde Operation statt. Sie war ein voller Erfolg. Addison und Lilianna überstanden die Prozedur mit Bravour.
„Sie in ihren eigenen Körpern zu sehen, war so wunderbar. Sie sind beide so perfekt!“, schwärmt Maggie. „Es war unbeschreiblich.“
Schon einen Monat später konnte die Familie in ihr Zuhause zurückkehren. Addison und Lilianna erholen sich prächtig. Noch liegen sie an Beatmungsmaschinen und bekommen Nahrung aus Schläuchen, aber die Ärzte sind zuversichtlich, dass sie beides bald nicht mehr brauchen werden.
„Immer wenn sie nebeneinanderliegen, greifen sie nacheinander und halten sich an den Händen“, erzählt ihre glückliche Mutter.
Die beiden Schwestern hatten sicher einen ungewöhnlichen Start ins Leben. Nun können sie in getrennten Körpern und trotzdem gemeinsam in die Zukunft blicken.
Quelle: people
Vorschaubilder: ©Facebook/Cuartopoderweb Quintopoder Web ©Facebook/Maggie Altobelli