Manche Menschen geben nicht auf, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Die Britin Laura Worsley gehört zu diesen Menschen. In ihr brannte der Wunsch nach Kindern so stark, dass sie eine lange Leidenszeit in Kauf nahm, die sie fast gebrochen hätte.
Alles begann im Jahr 2008, als Laura ihre erste Fehlgeburt erlitt. Sie und ihr Ehemann Dave waren am Boden zerstört. Trotzdem versuchten es das Paar weiter. Doch nach drei Fehlgeburten in Folge schien offensichtlich, dass irgendetwas nicht stimmte.
Ärzte untersuchten Laura eingehend und entdeckten bei ihr eine Autoimmunerkrankung: das Antiphospholipid-Syndrom (APS). Eine Auswirkung des APS sind gehäufte Fehl- und Totgeburten. Laura wollte trotzdem nicht aufgeben.
„Wir haben unzählige klinische Tests gemacht und viele Untersuchungen hinter uns gebracht. Ich habe etliche Medikamente und Folsäure in der Hoffnung eingenommen, dass vielleicht irgendetwas anschlägt. Es änderte sich nichts“, erklärt Laura.
Lange Zeit war kein Silberstreif am Horizont auszumachen. Die heute 35-Jährige wurde zwar immer wieder schwanger, doch alle ihre Schwangerschaften endeten bereits nach wenigen Wochen. Lauras Herz erlitt ein ums andere Mal tiefe Wunden.
Erst nach vielen Versuchen keimte wieder Hoffnung auf. Im Jahr 2015 war sie über zwölf Wochen mit einem Jungen schwanger – so lange, wie zuvor mit keinem anderen Kind!
Aber auch in diesem Fall erlosch die Freude abrupt. Laura verlor auch ihn. Eine ähnliche Tragödie spielte sich zwei Jahre später ab. Wieder ein Junge, mit dem sie über zwölf Wochen schwanger war. Wieder ein Schicksalsschlag.
„Ich weiß nicht, wie ich damit klargekommen bin, um ehrlich zu sein. Mein Mann Dave war für uns beide stark, doch als wir die Jungs verloren, belastete ihn das ebenfalls sehr“, gesteht Laura. „Ein Kind zu bekommen – dafür habe ich gelebt und mehrere Jahre meines Lebens verloren. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass es einfach nicht sein soll, dass ich Mutter werde. Mir fehlte nach den vielen Enttäuschungen jeglicher Lebenssinn.“
Nach der dreizehnten Fehlgeburt erreichte Laura ihren Tiefpunkt. Sie war im Begriff aufzugeben, sollte auch der vierzehnte Versuch misslingen. Es gab allerdings einen Hoffnungsschimmer.
Ärzte entdeckten bei Laura eine seltene Erkrankung namens chronisch-histiozytäre Intervillositis (CHIV), die ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt erhöht. Vielleicht würde die gezielte Behandlung dieser Krankheit die Chance auf eine erfolgreiche Geburt entscheidend verbessern? Lauras letzter Versuch, ein Kind zu bekommen, wurde sorgfältig mit entsprechenden Medikamenten vorbereitet.
Weil Laura und ihr Partner nicht an ein Wunder glauben wollten, erzählten sie niemanden von diesem letzten Versuch. Mit keinem Bekannten darüber zu sprechen, war für die beiden besonders hart. Trotzdem wuchs Monat um Monat die Hoffnung des Pärchens, weil das kleine Mädchen, das Laura in ihrem Bauch trug, selbst nach vier Monaten noch immer ungestört heranwuchs.
Ganze dreißig Wochen währte dieses Mal Lauras Schwangerschaft. Dann, nach einem Kaiserschnitt, erblickte die kleine Ivy endlich das Licht der Welt – zwar als Frühchen, aber dafür quicklebendig!
„Wenn ich sie ansehe, dann muss ich glauben, dass doch noch Wunder geschehen. Ich habe über die Wundererlebnisse anderer Menschen gelesen. Nun habe ich mein eigenes erfahren“, freut sich Laura.
Wie schön, dass sich nach so vielen Fehlschlägen endlich ihr größtes Glück erfüllt hat! Laura wird mit Sicherheit eine wundervolle Mutter sein und der kleinen Ivy ein schönes Leben ermöglichen.