Eine Mutter geht zu einer Behörde. Als sie herauskommt, hat sich ihr Leben geändert, auch auf dem Papier. Was sie erzählt, spricht uns allen aus der Seele.
Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
‚Nur‘ eine Hausfrau
„Eine Frau namens Emily ging zum Amt, um ihren Führerschein zu verlängern. Als die Beamtin nach ihrem Beruf fragte, zögerte Emily, da sie nicht genau wusste, was sie offiziell sagen sollte. ‚Ich meine‘, sagte die Amtsfrau, ‚haben Sie einen Job oder sind Sie nur …‘ – ‚Natürlich habe ich einen Job – ich bin Mutter‘, fiel Emily ihr ins Wort. ‚Mutter ist keine offizielle Berufsbezeichnung. Also: Hausfrau‘, sagte die Beamtin.
Ich hatte diese kleine Geschichte schon völlig vergessen, bis ich mich eines Tages in der gleichen Situation wiederfand.
Die Dame bei mir am Schalter war offensichtlich eine Karrierefrau – effizient, selbstbewusst – und sie legte wahrscheinlich großen Wert darauf, einen hochtrabenden Titel wie ‚Höhere städtische Registrierungsbeamtin‘ oder ‚Behördliche Fragenstellungsbeauftragte‘ zu haben.
‚Ihr Beruf?‘, fragte sie mit abschätzigem Blick. Ich habe keine Ahnung, was dann mit mir passierte, aber diese Worte kamen spontan über meine Lippen: ‚Ich bin Forschungsbeauftragte am Institut für Kinderentwicklung und zwischenmenschliche Beziehungen.‘
Sie hielt inne, den Kugelschreiber kurz über dem Formular festgefroren, und sah mich an, als hätte sie sich verhört. Also wiederholte ich alles langsam und deutlich, die wichtigsten Worte betonend. Und dann konnte ich mit einem inneren Kichern dabei zusehen, wie sie versuchte, den Titel in das kleine Formularfeld einzutragen.
‚Dürfte ich wohl fragen‘, sagte die Beamtin mit vorsichtigem Interesse, ‚was Sie an Ihrem Institut genau machen?‘
Ich hörte mich voller Selbstbewusstsein und ohne Zögern sagen: ‚Ich führe ein Langzeit-Forschungsprogramm (welche Mutter tut das nicht) im Labor und in der Feldforschung (also drinnen und draußen) durch. Ich arbeite gerade an meiner Professur (als professionelle Familienmanagerin natürlich) und habe bereits vier Auszeichnungen bekommen (alles Töchter). Das alles ist natürlich höchst anspruchsvoll und meistens arbeite ich 14 Stunden oder mehr am Tag (eigentlich ist man ja 24 Stunden in Bereitschaft). Der Job ist definitiv eine größere Herausforderung als irgendwelche Allerwelts-Karrieren in der Wirtschaft oder so, aber dafür ist der Lohn auch viel besser und zufriedenstellender als alles Geld der Welt.‘
Man merkte, wie die Dame immer respektvoller wurde, am Ende begleitete sie mich sogar persönlich zur Tür.
Als ich danach in unsere Einfahrt fuhr, voller Freude über meine neue, glamouröse Karriere, wurde ich von meinen Laborassistentinnen begrüßt – 13, 7 und 3 Jahre alt. Ich konnte dabei unser neues Forschungsmodell im Kinderentwicklungsprogramm (6 Monate alt und zuckersüß) hören, wie es ein neues Vokalmuster ausprobierte.
Ich fühlte mich fantastisch. Ich habe die Bürokratie besiegt! Und ich bin jetzt in den Akten jemand Bedeutenderes und Besondereres als einfach ’nur eine Mutter‘.
Mutter: was für eine wundervolle Karriere!
Werden dann Großmütter eigentlich zu ‚Senior-Forschungsbeauftragten am Institut für Kinderentwicklung und zwischenmenschliche Beziehungen?‘ Ich glaube schon. Und Tanten sind ‚Wissenschaftliche Forschungsmitarbeiter‘.“
Sie hat ja vollkommen recht und keineswegs übertrieben – das Mutterdasein ist ein anspruchsvoller Vollzeitjob.
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