Manche Menschen wünschen sich vor allem deshalb Kinder, weil sie sich selbst in ihnen wiedererkennen wollen. Sie möchten einen Teil von sich selbst in die Welt setzen, der dort bleibt, auch wenn sie diese Welt eines Tages verlassen werden.
Hier sind emotionale Geschichten, die dich wirklich inspirieren. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
Wer aus diesem Wunsch heraus Kinder bekommt, der wird bald mit der Realität leben müssen, dass diese Kinder eigene Menschen mit ihrem ganz eigenen Charakter sind und keine Erweiterungen ihrer Eltern. Ob sie deren Vorstellungen erfüllen, ihre Träume und Ziele teilen oder das Leben führen werden, das die Eltern sich für sie vorgestellt haben, kann niemand wissen – und es ist auch nicht ihre Pflicht.
Beau Brooks war bereits der Vater von vier kleinen Mädchen, aber als er hörte, dass sein nächstes Kind ein Junge sein würde, konnte er sich vor Begeisterung kaum halten. Er plante, all die Sachen mit seinem Sohn zu unternehmen, die er selbst mochte: Baseball, Fußball, Jagen und Fischen. Er sah seinen Sohn bereits als erfolgreichen Profisportler vor sich.
Am 18. November 2015 war es dann so weit und der kleine Spencer erblickte das Licht der Welt. Doch etwas stimmte nicht. Die Ärzte und Pfleger gingen auf Nummer sicher und untersuchten das Neugeborene gründlich.
Schließlich trat ein Arzt an die verunsicherten Eltern heran und sagte: „Ihr Sohn hat das Down-Syndrom.“
Für Beau Brooks brach eine Welt zusammen. Er fing an zu brüllen und zu weinen. Er war wütend, denn sein Plan von einem perfekten Leben mit seinem perfekten Sohn war zerstört worden. Aber vor allem hatte er Angst. Er wusste nicht, was auf ihn und auf seine Familie zukommen würde. Er war enttäuscht, dass seine Träume geplatzt waren, und gleichzeitig schämte er sich für seine Enttäuschung. Beau weigerte sich, seinen Sohn im Arm zu halten, er wollte ihn nicht einmal sehen.
Zum Glück hatte er einen guten Freund, der auch ein Kind mit Down-Syndrom hatte. Dieser Freund schickte ihm eine Nachricht und bot ihm ein Gespräch an. Beau traf sich noch am selben Abend mit dem Freund und dieser hatte ihm ein paar wichtige Wahrheiten mitzuteilen.
„Du musst das Kind loslassen, das du dir vorgestellt hast. Du musst darum trauern, du musst dich von der Vorstellung von deinem Sohn als Profisportler verabschieden. Es ist okay, dich jetzt schuldig zu fühlen. Durch diese Gefühle musst du erstmal durch, damit du deinen Sohn als das Geschenk annehmen kannst, das er ist.“
Als Beau an diesem Abend zurück ins Krankenhaus fuhr, konnte er den kleinen Spencer endlich hochheben und im Arm halten. Die Worte seines Freundes waren zu ihm durchgedrungen und die Liebe, die er für seinen Sohn spürte, konnte stärker werden als die Angst.
Seitdem ist Beau nicht nur zu einem liebevollen Vater für seinen besonderen Sohn geworden, sondern er spricht auch öffentlich über sein Leben als Elternteil eines Kindes mit Down-Syndrom. Beau hat Spencer als den wunderbaren Menschen zu sehen gelernt, der er ist. Er sagt von sich, dass er dadurch zu einem mitfühlenderen, geduldigeren Menschen geworden ist.
Inzwischen hat er die Non-Profit-Organisation „Upside Downs“ mitbegründet, die Eltern von neugeborenen Kindern mit Down-Syndrom unterstützt.
Zu seinem Sohn Spencer sagt er heute: „Ich habe dich in den ersten 12 Stunden deines Lebens nicht angefasst, dich nicht im Arm gehalten, und es tut mir so leid. Es tut mir leid, dass ich dich nicht gefeiert und tausend Fotos von dir gemacht habe. Es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe. Bitte verzeih mir. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemanden so sehr lieben könnte, wie ich dich liebe.“
Was für eine schöne Wandlung, die Beau da durchgemacht hat! Spencer braucht seinen Vater als den liebevollen Menschen, als der er sich zum Glück erwiesen hat.
Quelle: lovewhatmatters
Vorschaubild: ©Facebook/Beau Brooks