Kaum eine Situation ist für einen arbeitssuchenden Menschen mit mehr Stress und Nervosität behaftet als ein Vorstellungsgespräch. Hier muss man sich genau so präsentieren, wie der mögliche Arbeitgeber sich den perfekten Kandidaten vorstellt, und alles hängt davon ab, ob man es schafft, einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Video von Freudentanz geht um die Welt
Wie viel schwieriger ist ein solches Vorstellungsgespräch erst für einen Menschen, der aus der Obdachlosigkeit heraus nach Arbeit sucht? Der Druck, einen Job zu finden, ist noch viel größer und ein ordentliches, gepflegtes Erscheinungsbild ist beim Leben auf der Straße fast unmöglich aufrechtzuerhalten.
Und doch hat Kallayah Jones aus Decatur im US-amerikanischen Bundesstaat Georgia es geschafft, ein Vorstellungsgespräch nicht nur zu bekommen, sondern sich dort auch von ihr besten Seite zu zeigen.
Die 21-Jährige hat schwere Zeiten hinter sich, denn sie war nicht nur seit Monaten ohne Arbeit, sondern auch seit bereits zwei Jahren obdachlos. Trotzdem hatte sie es geschafft, sich ein Job-Interview als Bedienung im Restaurant „The Spot Sports Bar and Grill“ zu sichern.
Kallayah ging sehr angespannt und nervös in das Vorstellungsgespräch hinein, aber als sie wieder herauskam, war sie bester Laune. Mit gutem Grund: Denn sie hatte es geschafft, nicht nur einen sehr positiven Eindruck zu machen, sondern sie musste sich dazu auch nicht im Geringsten verstellen. Sie war stolz darauf, dass sie im Gespräch authentisch sie selbst gewesen war, und hatte ein sehr gutes Gefühl bei der Sache.
Als ich das Video sah, habe ich sie sofort eingestellt.
Als sie auf dem Parkplatz des Restaurants stand, wollte sie ihrer Erleichterung und guten Laune einfach freien Lauf lassen. Sie schaute sich vorsichtig um, um sicherzugehen, dass sie auch allein war. Dann tanzte sie aus purer Freude auf der Stelle herum.
Hier siehst du das Video von dem Freudentanz:
Was sie nicht wusste, war, dass der Parkplatz von Sicherheitskameras videoüberwacht wurde. Die Managerin des Restaurants, Dakara Spence, sah auf der Aufzeichnung Kallayah ihren Freudentanz aufführen – und traf gleich eine Entscheidung: „Als ich das Video sah, habe ich sie sofort eingestellt“, erzählt sie.
Dakara war selbst schon wohnungslos und auf Jobsuche und weiß genau, wie hart es ist, von Arbeitgebern zurückgewiesen zu werden.
Hier siehst du Dakaras rührende Geschichte noch einmal im Video (Interview auf Englisch):
Aber nicht deshalb entschied Dakara sich dafür, Kallayah einzustellen, sondern weil ihr der kurze Tanzmoment gezeigt hatte, welch positive Einstellung und welch sympathische Ausstrahlung die Bewerberin hatte. Sie würde sich sehr gut als Bedienung in ihrem Restaurant machen.
Das Video des Freudentanzes verbreitete sich rasend schnell im Internet und Kallayah wurde unversehens zur Berühmtheit, als sie nicht nur den Job bekam, sondern auch Schlagzeilen machte und die Talkshow-Persönlichkeit Ellen DeGeneres ihr einen Scheck über 15.000 Dollar (etwa 13.390 Euro) überreichte.
Kallayah und Dakara sind inzwischen nicht nur Kolleginnen, sondern gute Freundinnen geworden. Der kleine Moment getanzter Freude hat eine ganze Menge Gutes in Kallayahs Leben gebracht.
Ein gutes Argument dafür, seine spontane gute Laune nie zu unterdrücken, sondern ihr immer freien Lauf zu lassen. Egal, ob es jemand sehen kann oder nicht.
Quelle: upworthy
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