Was der heutigen Gesellschaft wohl am meisten fehlt, sind Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und ein respektvoller Umgang miteinander. Dabei könnte es so einfach sein, wenn jeder damit beginnen würde, die Fehler bei sich selbst zu suchen, anstatt sie bei anderen zu finden. Doch hin und wieder passieren noch kleine Wunder, die dafür sorgen, dass Menschen uns durch selbstlose Taten daran erinnern, was wirklich im Leben zählt.
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Diese Erkenntnis trifft auch Alesha Nemechek. Als ihr Opa Joe sie darum bittet, ihn zum Supermarkt zu fahren, denkt die junge US-Amerikanerin zunächst, ihr Großvater wolle sich einfach nur die Beine vertreten. Doch im Laden angekommen, erkennt sie schließlich den wahren Grund für Joes Bitte.
Kurzerhand machen sich Großvater und Enkeltochter gemeinsam auf den Weg zum nächstgelegenen Walmart. Zunächst scheint Joe ganz planlos durch den Supermarkt zu irren, doch dieser Schein trügt.
Auf ihrer Facebook-Seite erzählt Alesha von diesem ganz besonderen Ausflug mit ihrem Opa Joe:
„Für die von euch, die es nicht wissen: Mein Opa Joe ist 85, seit 60 Jahren glücklich mit meiner Großmutter verheiratet, sein Gedächtnis wird stetig schlechter und er baut immer weiter ab.
Heute fragte er mich, ob ich ihn zu Walmart fahren könnte, weil er mal wieder rauswollte. Ich war dankbar, dass er mich fragte, weil er, wie man sich denken kann, kein Auto mehr fahren sollte. Ich hielt es für eine gute Idee, da Oma das Haus dann auch mal eine Weile für sich allein hätte und sich mal ein paar Stunden keine Sorgen um Opa machen müsste.
Ich beobachtete ihn, wie er, mit seinem Gehstock in der Hand, Schritt für Schritt durch den Walmart tippelte … Ich hatte keine Ahnung, wonach er suchte, ich dachte, er wolle nur mal eine Weile das Haus verlassen, doch als ich sah, was er da in den Einkaufswagen packte, fiel mir auf, dass es sich um lauter Lieblingssachen meiner Großmutter handelte.
Er packte eine Flasche ihrer Lieblingsbrause ein, wählte ganz gewissenhaft eine Tüte ihrer liebsten Weintrauben aus und dachte sogar an den Zitronenkuchen, den sie so gerne mag. Und dann schossen mir die Tränen in die Augen, als ich dabei zusah, wie er humpelnd in die Blumenabteilung schritt, um ihr den Blumenstrauß mit den meisten lilafarbenen Blüten herauszusuchen. Auf dem Heimweg bestand er schließlich noch darauf, kurz anzuhalten, um für Oma ein Sandwich fürs Mittagessen zu besorgen.
Vielleicht sollten wir alle von Opa Joe lernen, dass man niemals damit aufhören sollte, seinen Liebsten die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.“
Wenn es um seine geliebte Frau Anne geht, erinnert sich Opa Joe anscheinend an jedes noch so kleine Detail. Er ist das beste Beispiel dafür, dass man auch nach 60 gemeinsamen Ehejahren einem geliebten Menschen immer mit kleinen Aufmerksamkeiten zeigen sollte, wie viel er einem bedeutet.
Vorschaubild: © Facebook/Alesha Nemechek