Die meisten Eltern bringen ihren Kindern bei, dass sie im Leben alles erreichen können, was sie sich vornehmen. Sie ermutigen sie, ihre Träume zu verfolgen und wahrzumachen. Aber spätestens dann, wenn die Kinder zu Erwachsenen werden, lernen sie leider oft, dass die Welt nicht allen Menschen gleichermaßen offen steht. Ganz besonders gilt das für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, wie zum Beispiel das Down-Syndrom sie auslösen kann.
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Das Down-Syndrom ist die bei Neugeborenen häufigste Chromosomenanomalie. Allein in Deutschland leben zwischen 30.000 und 50.000 Menschen, die mit dem Syndrom geboren wurden. Es kann geistige und körperliche Einschränkungen mit sich bringen und zeigt sich äußerlich vor allem in einer charakteristischen Gesichtsform.
Das Down-Syndrom an sich ist keine Krankheit, aber es bringt viele gesundheitliche Risiken mit sich. Die Menschen haben zum Beispiel ein deutlich höheres Risiko, an Leukämie zu erkranken, eine Funktionsstörung der Organe zu entwickeln und an einer Infektion mit COVID-19 zu sterben.
Die 28-jährige Chelsea Werner wurde mit diesem Syndrom geboren. Seit sie ein kleines Mädchen war, hat sie begeistert geturnt und solches Talent dafür gezeigt, dass sie als professionelle Turnerin viermal die US-Meisterschaften der Special Olympics gewann und zweimal sogar Weltmeisterin wurde. Eine wahrhaft strahlende Karriere.
Chelsea beschloss, sich neuen Herausforderungen zu stellen, und wollte Model werden. Zunächst schien daraus nichts zu werden – alle Model-Agenturen, bei denen sie sich bewarb, sagten ihr, dass kein Bedarf für ein Model mit Down-Syndrom bestehe. Mit anderen Worten: Niemand wolle jemanden mit Down-Syndrom als Model sehen.
Zum Glück lagen diese Agenturen grundlegend falsch. Chelsea Werner stieß schließlich auf WeSpeak, eine Agentur, die sich darauf spezialisiert hat, Models aller Körpertypen zu vertreten.
Im letzten Jahrzehnt hat es in der Model-Welt immer mehr Entwicklungen hin zu einer vielfältigen Sicht auf Schönheit gegeben. Man sieht in Magazinen und auf Werbeplakaten zunehmend Menschen, die sehr schön sind, ohne dabei dem gewohnten Bild eines Laufstegmodels zu entsprechen.
Chelsea Werner wurde bei WeSpeak unter Vertrag genommen und bald schon modelte sie erfolgreich für mehrere Marken. Mit ihrer herrlich positiven Ausstrahlung schaffte sie es sogar auf das Cover der „Teen Vogue“.
„Das Turnen hat mir viel Disziplin vermittelt und das hat mich wiederum sehr selbstbewusst werden lassen. Ich denke, die anderen Agenturen haben keine Ahnung davon, wie gern die Leute sehen, wie Menschen wie ich Erfolge feiern“, sagt Chelsea.
Es macht einen riesigen Unterschied, ob nur die Eltern eines Kindes ihm sagen, dass es in seinem Leben alles erreichen kann, oder ob es im Fernsehen, im Internet und im Kino tatsächlich Menschen wie sich selbst sehen kann.
Überall auf der Welt werden Jugendliche mit Down-Syndrom Fotos von Chelsea als glamourösem Model in schicken Kleidern sehen. Sie werden sehen, was Chelsea in ihrem jungen Leben bereits alles erreicht hat.
Und dann wird es so viel leichter für sie sein, ihre eigenen Träume zu verfolgen.
Quelle: crafty
Vorschaubilder: ©Facebook/Chelsea Werner ©Facebook/Matthew Manning